Die chilenische Anlagemünze Pesos Gold gehört zu den modernen Goldmünzen und wurde mehrere Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts von der Münzprägeanstalt in Santiago de Chile geprägt. In Anlehnung an ihre Vorgängerin aus dem 19. Jahrhundert besteht sie aus 900er Feingold mit einer Kupferbeimischung, durch die ein rötlicher Glanz entsteht. Neben diesem optischen Effekt wird die Goldmünze durch das im Vergleich zum weichen Gold härtere Kupfer kratzfester. Chilenische Pesos-Goldmünzen sind staatlich legitimierte Zahlungsmittel, auch wenn der Materialwert insbesondere in von Wirtschaftskrisen und Inflation betroffenen Ländern weit über dem Nennwert liegt. Für Anleger sind sie durch die Mehrwertsteuerbefreiung mit nur geringem Händleraufschlag erhältlich.
Nennwert | Münzgewicht | Feingold | Materialpreis* | Abmessung | Feinheit |
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20 Pesos | 4.068 g | 3.66 g | 305,73 € (318,41 $) | Ø 19 mm | 900 ‰ 21,6 Karat |
50 Pesos | 10.17 g | 9.153 g | 764,59 € (796,30 $) | Ø 23 mm | 900 ‰ 21,6 Karat |
100 Pesos | 20.334 g | 18.3 g | 1.528,67 € (1.592,07 $) | Ø 30,5 mm | 900 ‰ 21,6 Karat |
1926 wurde von der chilenischen Münzprägeanstalt die Pesos-Goldmünze in Umlauf gebracht. Neben anderen Bodenschätzen verfügt Chile wie die meisten südamerikanischen Staaten über reiche Goldvorkommen, die bereits von den spanischen Eroberern ausgebeutet wurden. Auch wenn es immer wieder Perioden geringerer Förderung gab, ist die chilenische Goldproduktion dennoch meist auf einen hohen Level und ermöglicht es Chile, große Mengen Goldmünzen zu prägen.
Die sich in ihrer Darstellung gleichenden Pesos-Goldmünzen der drei geprägten Nennwerte zeigen auf der Motivseite die Büste einer Frau als allegorische Darstellung der Republik Chile. Die Blickrichtung der mit sehr edlen Zügen dargestellten Frau ist dem linken Münzenrand zugewandt. Auf ihrer für den Betrachter sichtbaren Schulter ist auf die Bekleidung der fünfzackige Stern des chilenischen Wappens geprägt. Ihre Haare sind im Nacken zu einem festen Knoten verschlungen, aus dem sich ein Lorbeerkranz zu den Schläfen zieht. Die Umschrift auf den Pesos in Gold lautet REPUBLICA DE CHILE und bedeckt die obere Hälfte des Randes. Unterhalb der Büste ist das Prägejahr zu finden. Ein äußerer geschlossener Ring aus nach innen gerichteten kleinen Zapfen schließt die Motivseite vollständig ein.
Im Gegensatz zur minimalistisch-schlichten Prägung der Motivseite ist die Wertseite deutlich detailfreudiger gehalten. Die zentrale Prägung ist das chilenische Staatswappen. Entweder vor einer angedeuteten Landschaft oder auch nur auf sehr aufwendigen Ornamenten mit einem Spruchband „Por la fazón or la fuerza“ wird der Wappenschild rechts von einem gekrönten Condor und links von einem Andenhirsch gehalten. Es wird gekrönt von einem dreiteiligen Federbusch. Direkt oberhalb des Wappens ist der jeweilige in Worten ausgeschriebene Nennwert in Pesos zu finden. Unterhalb des Wappens wird er diesmal in Condores wiederholt. Ebenso wie die Wirtschaft des Landes ist auch seine Währung von häufigen Wechseln bestimmt. Immer wieder änderte sich die Währungseinheit und diesem Umstand wird mit der Doppelbezeichnung aus der Erfahrung der verantwortlichen Graveure heraus wohl bereits Rechnung getragen. In der linken Hälfte findet sich in der Umschrift ein drittes Mal der Nennwert in arabischen Ziffern und der Abkürzung für Pesos durch die Buchstaben P in Kombination mit einem kleineren S und Unterstrich. Mittig am Rand der rechten Hälfte ist das Münzzeichen der Münzprägeanstalt Santiago de Chile zu finden. Es besteht aus einem S und einem darauf angrenzenden kleineren Kreis.
Die Casa de Moneda in Santiago de Chile verdankt ihre Gründung im Jahre 1743 der Initiative von Garcia Huidobro, der die private Finanzierung des Unternehmens trug und damit den spanischen König überzeugte, eine Genehmigung ohne Risiko für die Spanische Krone zu erteilen. Die erste Münze wurde 1749 geprägt. Seit 1939 ist die Casa de Moneda de Chile die zentrale Münzprägeanstalt des Landes. Während sie mittlerweile in größere Räumlichkeiten umgezogen ist, wurde die historische Münzanstalt zum Präsidentenpalast umgewidmet.