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Rubel Tscherwonez Goldmünze aus Russland

Foto der Vorderseite einer Rubel Tscherwonez GoldmünzeRubel Tscherwonez Gold Russland Vorderseite
Foto der Rückseite einer Rubel Tscherwonez GoldmünzeRubel Tscherwonez Gold Russland Rückseite

Als Anlagemünze eignen sich bei den russischen 10-Rubel-Tscherwonez-Goldmünzen lediglich die Nachprägungen von 1975 bis 1982. Die ursprünglichen Ausgaben von 1923 sind selten und deswegen nur mit hohen Sammleraufschlägen zu bekommen. Oder sie sind wie die Ausgabe von 1925 bis auf eine Handvoll Exemplare ganz eingeschmolzen worden. Die verbliebenen Goldmünzen finden sich ohnehin in Museumsbesitz. Die Nachprägungen hingegen wurden in Millionenauflage geprägt und bei guter Verfügbarkeit einiger Jahrgänge ist lediglich der Handelsaufschlag hinzuzurechnen. Der Name der Goldmünze gibt einen deutlichen Hinweis auf ihre Legierung. Tscherwonez (Plural Tscherwonzen) bedeutet frei übersetzt „rote Münze“ und bezieht sich auf den Kupferanteil, der den Goldgehalt von 900er Feingold ergänzt und der 10-Rubel-Goldmünze einen rötlichen Schimmer verleiht. Als Schreibweisen finden sich auch Tschervonetz oder Chervonetz und weitere Varianten.

NennwertMünzgewichtFeingoldMaterialpreis*AbmessungFeinheit
10 Rubel8.6026 g7.74 g629,69 €
(663,50 $)
Ø 22,6 mm900 ‰
21,6 Karat

Die erste Prägung des Tscherwonez erfolgte kurz nach Ende des russischen Bürgerkrieges und ein Jahr nach Gründung der Sowjetunion. Zu diesem Zeitpunkt lagen fünfzehn Jahre erheblicher politischer und gesellschaftlicher Umbrüche hinter dem neuen Staat, eine Kriegsbeteiligung und wirtschaftliche Notzeiten. Die Sowjetunion benötigte dringend Devisen und nutzte dafür gezielt die Prägung und den Verkauf der 10-Rubel-Goldmünze ins Ausland.

In allen Prägejahren sind auf der Tscherwonez-Goldmünze sämtliche Umschriften und Wörter einschließlich des Nennwertes in kyrillischen Buchstaben geprägt und werden im Folgenden nur in ihrer Übersetzung wiedergegeben. Dies gilt auch für den Schriftzug auf dem ansonsten glatten Außenrand, der mit den Worten Leningradskii Monetny Dvor die Leningrader Münze benennt.

Auf der Motivseite befindet sich umgeben von einer geprägten Ringlinie das schon im ersten Prägejahr genutzte Symbol aus Hammer und Sichel vor einer aufgehenden Sonne. Es steht für Arbeiter und Bauern als die beiden Grundpfeiler des Staates. Eingerahmt wird das Siegel von einem sich oben verjüngenden Kornkranz. Darunter findet sich umgeben von üppigen Schnörkelornamenten die Abkürzung des Staates. Im Prägejahr 1923 und auch bei den Nachprägungen ist dies PCOCP für die Russische Föderative Sozialistische Sowjetrepublik. Nur im Prägejahr 1925 wurde CCCP geprägt, die international bekannte Kurzbezeichnung der UdSSR. Die Umschrift beginnt links neben der Ornamentfläche und endet auf ihrer rechten Seite. Sie zitiert den aus dem Kommunistischen Manifest von Marx und Engels bekannten Kampfruf der Kommunisten „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ einschließlich Ausrufungszeichen zum Schluss. Abgeschlossen wird auch die Motivseite durch einen umlaufenden Ring aus erhabenen Punkten.

Bereits auf der Wertseite der ersten nachrevolutionären Rubel-Goldmünze ist die spätere, stark idealisierende Stilrichtung zu erkennen, die für viele Jahrzehnte alle Kunstbereiche der Sowjetunion prägen würde. Der Tscherwonez zeigt einen breitbeinig stehenden Bauern mit Blickrichtung nach rechts, der mit zur Seite gestrecktem rechten Arm dabei ist, die Aussaat zu verteilen. Auf seiner linken Seite trägt er einen Korb mit Saatgut, der mit einem Tuch quer über seinen Oberkörper und die Schulter entlastet wird. In Höhe des rechten Oberschenkels ist im Hintergrund eine aufgehende Sonne mit verschieden langen Strahlenlinien zu erkennen. Davor ist noch ein Pflug in Seitenansicht geprägt. In Blickrichtung des Bauern ebenfalls scheinbar im Hintergrund findet sich die Silhouette einer Industrieanlage mit rauchenden Schloten. Oberhalb des Bauern steht der Nennwert. Das Prägejahr findet sich in der unteren Hälfte der linken Seite und folgt dem äußeren Ring aus Punkten.

Der Tscherwonez wurde nur mit einem Wert herausgegeben. Bis zur Währungsreform 1947 waren das 10 Rubel, danach 1 Rubel oder auch 1 Tscherwonez. Für Anleger interessant sind insbesondere die Jahrgänge von 1975 bis 1979. Die Prägezahlen in diesen Jahren sind hoch und für Sammler nicht von weiterem Interesse. Proof-Ausgaben oder Tscherwonez-Goldmünzen mit Stempelglanz aus den späteren Jahrgängen zielen bereits eher auf das Interesse der Sammler. Es muss bei diesen Prägungen mit den entsprechenden Aufschlägen gerechnet werden, die die Vorteile einer mehrwertsteuerbefreiten Anlagemünze aufheben.

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