Der Louis d’or Frankreich stellt wie die englische Guinee eine Sammler- und Anlagemünze dar, die einen historischen Umbruch in der Münzherstellung markiert. Als erste maschinell geprägte Goldmünze Frankreichs ist der Louis d’or – auch Louisdor oder Louisd’or – eine der wichtigsten Neuerungen der Münzreform 1640/1641. Namensgeber ist der im Jahr seiner Erstprägung regierende französische König Ludwig XIII. von Frankreich, der in der Literatur auch durch den Roman „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas bekannt ist.
Der Louis d’or wurde mit einem zum damaligen Zeitpunkt üblichen Goldgehalt von 22 Karat oder einem Feingehalt von 916/1000 herausgegeben. Starke Abweichungen bei Goldgehalt und genereller Gestaltung wurden bis zum letzten Prägejahr 1793 nicht eingeführt.
Die Erscheinung des Louis d’or Frankreich ist trotz seiner langen Ausgabezeit verhältnismäßig konstant. Auf der Vorderseite ist der jeweils regierende König als zeitgenössisches Porträt in der Seitenansicht dargestellt. Eine Umschrift gibt Informationen zum Namen und dem Titel des Königs. Unterhalb des Porträts findet sich bei einigen Auflagen das Prägejahr. Bei späteren Auflagen kann anhand des persönlichen Prägezeichens der Direktor der Münze identifiziert werden. Am äußeren Rand umgibt ein geschlossener erhabener Zapfenkreis die französische Goldmünze.
Die ebenfalls von einem Zapfenkreis umschlossene Rückseite des Louis d’or zeigt das französische Wappen geteilt in zwei Wappenschilde, wovon eines die französische Lilie enthält. Oberhalb der Wappenschilde verbindet die französische Krone beide Teile. Auch hier findet sich auf dem Louis d’or eine Umschrift, die im Laufe der Ausgabejahre wechselt. Ein Prägezeichen gibt Auskunft über die Münzanstalt, in der die Goldmünze geprägt wurde. Zusätzlich befindet sich das persönliche Prägezeichen des Gestalters des Louis d’or auf der Rückseite.
Die Prägezeit des Louis d’or begann in den letzten Regierungsjahren Ludwig XIII. und endete mit der Französischen Revolution 1792/1793. Zu den Prägeanstalten gehörten neben anderen Limoges, Rouen und Lyon. Dank des jeweiligen Symbols des Münzdirektors ist die Zuordnung für die einzelnen Goldmünzen vereinfacht. Der Louis d’or wurde in verschiedenen Einheiten geprägt, die sich in Größe und Gewicht unterschieden. Die am häufigsten geprägten Münzen sind der 1 Louis d’or (rund 25 mm), 2 Louis d’or (rund 28,5 mm) sowie der ½ Louis d’or. Seltene Prägungen umfassen 4, 8 und 10 Louis d’or. Dabei handelte es sich um Sonderausgaben, die als wertvolle Geschenke oder Schaustücke der Münzprägeanstalt gefertigt wurden.
Der Louis d’or Frankreich ist eine historische Goldmünze und hat im Vergleich zum reinen Goldwert einen höheren Sammlerwert. Die Münze zeigt neben der Münzgeschichte Frankreichs auch die politische Entwicklung vom beginnenden Absolutismus unter Ludwig dem XIV. bis hin zum letzten französischen König vor der Revolution Ludwig XVI., dem das eigene Porträt auf der Goldmünze in der Französischen Revolution sogar zum Verhängnis wurde. Da er durch die Abbildung auf seiner Flucht erkannt wurde, konnte er der Guillotine nicht entkommen.
Als Ergänzung des Münzportfolios eignet sich eine vollständige Reihe der Louis d’or mit allen französischen Königen und stellt eine attraktive und interessante Wertanlage dar.