Die ungarische Krone in Gold ist eine historische Anlagemünze, die während der Zugehörigkeit des Landes zur ungarisch-österreichischen Doppelmonarchie geprägt wurde. Sie wird auch als Korona bezeichnet und wurde im Zuge der Währungsreform zeitgleich mit der österreichischen Krone im Jahre 1892 als offizielles Zahlungsmittel eingeführt. Ihr Feingoldgehalt liegt bei 90 % mit einer Kupferbeimischung von 10 %. Damit entspricht er dem in der Lateinischen Münzunion (LMU) gebräuchlichen Standard für Goldmünzen. Die ungarische Goldkrone eignet sich wegen ihrer hohen Umlaufzahlen gut als Anlagemünze und ist von der Mehrwertsteuer befreit. Einzig die Goldmünzen aus dem letzten Prägejahr kommen eher nicht für Anleger infrage, da sie als selten gelten und deutlich über dem Materialwert liegende Sammlerpreise erzielen.
Nennwert | Münzgewicht | Feingold | Materialpreis* | Abmessung | Feinheit |
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10 Kronen | 3.226 g | 3.049 g | 247,98 € (261,35 $) | Ø 19 mm | 900 ‰ 21,6 Karat |
20 Kronen | 6.452 g | 6.098 g | 495,96 € (522,69 $) | Ø 21 mm | 900 ‰ 21,6 Karat |
100 Kronen | 33.8753 g | 30.488 g | 2.479,64 € (2.613,30 $) | Ø 37 mm | 900 ‰ 21,6 Karat |
Die ungarische Krone in Gold wurde erstmals 1892 in Umlauf gebracht und löste die bisherige ungarische Währung, den Forint, damit ab. Ihr Entwurf stammt von den Graveuren Josef Reiszner und Karoly Gerl. Der Rand der Goldmünze ist geriffelt.
Auf der Motivseite der Korona in Gold ist eine Abbildung Kaiser Franz Josef I. in seiner Funktion als ungarischer König entsprechend in einer ungarischen Uniform geprägt. Obwohl der Körper dem Betrachter zugewandt ist, dreht er den Kopf zum rechten Münzrand. Sein linker Arm ist ausgestreckt und seine Hand umfasst den Reichsapfel. Der rechte Arm ist dagegen angewinkelt. In dieser Hand hält er das Zepter, dessen oberes Ende an seiner Schulter aufliegt. Der Kaiser trägt über der Uniform einen zurückgeschlagenen Hermelinumhang als Zeichen seiner Königswürde. Die ungarische Stephanskrone bedeckt seinen Kopf. Sie ist mit dem wahrscheinlich durch bloße Unachtsamkeit im 17. Jahrhundert beschädigten Kreuz abgebildet. Die Schrägstellung ist niemals behoben worden und findet sich von diesem Zeitpunkt an auf allen Darstellungen. Beginnend links unten enthält die Umschrift die ungarischen Namen und Titel des Kaisers, muss aber bis auf den Namen aufgrund ihrer Länge und des beschränkten Platzes stark abgekürzt werden. Sie lautet FERENCZ JOSZEF I K A CS ES M H S D O AP KIR. Nach dem Namen sind alle Kürzel und Kürzelgruppen jeweils durch einen Punkt getrennt. Unterhalb des Kaiserbildes ist das Prägejahr zu finden. Die gesamte Motivseite wird noch von einem durchgehenden Ring aus Punkten umrandet.
Die Wertseite der Krone in Gold zeigt das große ungarische Staatswappen, wie es bis 1918 bis auf wenige Details dargestellt wurde. Das eigentliche Wappen Ungarns ist dabei mittig auf dem Wappenschild abgebildet und wird von den jeweiligen Symbolen der einzelnen Landesteile umfasst. Über dem großen Staatswappen ist die Stephanskrone geprägt und es wird an den Seiten von zwei Engeln gehalten. Im Viertelkreis über dem Wappen befindet sich der durchgehende Schriftzug MAGYAR KIRÁLYSAG, der über der Flügelspitze des linken Engels beginnt und über der des rechten Engels wieder endet. Unterhalb des Wappens befinden sich das Münzzeichen und darunter der Nennwert in arabischen Ziffern mit dem Wort KORONA.
Die Prägung der ungarischen Goldmünzen erfolgte in Stückelungen von 10 Korona, 20 Korona und 100 Korona. Die 10-Kronen-Goldmünze wurde in den Jahren 1892 bis 1915 geprägt. Die Prägung der 20-Kronen-Goldmünze dauerte von 1892 bis 1918 an. Dabei ist zu beachten, dass die Münzen aus diesem letzten Prägejahr sehr selten sind und als Sammlerstücke eine Verwendung als reine Anlagemünze unwirtschaftlich wäre. 100-Kronen-Goldmünzen wurden nur 1907 und 1908 in Umlauf gebracht. Nachprägungen mit dem Prägejahr 1908 sind in geringer Zahl ebenfalls in Umlauf.
Außer der sich nur im fünfstelligen Bereich bewegenden Zahl der 100-Kronen-Stücke wurden die Goldkronen in einer Auflage von einigen Millionen geprägt und eignen sich deshalb gut als Gold-Anlagemünzen.