Der Gold Solidus ist eine antike Sammlermünze aus der Spätzeit des Römischen Reiches. Sein Name leitet sich vom lateinischen Ausdruck für solide oder im Falle von Gold auch „rein“ ab. Der Solidus ist keine Anlagemünze. Dies gilt ebenso für die nach seinem offiziellen Ende in vielen Ländern erfolgten Nachprägungen. Solidi werden auf Münzauktionen als Sammlermünze mit besonderer Berücksichtigung ihres historischen Wertes versteigert. Der reine Goldwert ist dabei nicht entscheidend.
Nachdem der lange Zeit vorherrschende Aureus zunehmend an Wert verlor, wurde erstmalig von 300 nach Christus der Solidus von Kaiser Diokletian zunächst in einer kleineren Stückzahl in Umlauf gebracht. Das Gewicht lag bei 5,5 g, der Wert entsprach 1000 Silberdenaren. Durch die geringe Auflage konnte sich der Solidus zunächst nicht gegen den Aureus durchsetzen. Dies gelang erst rund 10 Jahre später, als Kaiser Konstantin I. mit einem veränderten Gewicht von 4,5 g und einer deutlich höheren Menge den Solidus erneut schlagen ließ. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Gegenwert des Solidus bereits über 250.000 Denaren und zeigt damit deutlich den Verfall der alten Währung. Der Gold Solidus wurde in den folgenden Jahrhunderten durch seine stabile, kontrollierte Ausführung zur bestimmenden Währung des Byzantinischen Reiches.
Seine Ausführungen sind vielfältig. Zumeist zeigt eine Seite ein Porträt des herrschenden Kaisers zur Zeit der Produktion, ergänzt durch eine Umschrift in Latein mit dem Namen des Kaisers. Ergänzt wird dies auf der anderen Seite der Münze durch ein beliebiges Motiv. Es gibt Solidi mit einfachen Lorbeerkränzen, solche mit Götterdarstellungen oder Miniaturen erfolgreicher Kämpfer. Umgeben ist fast jede Variante mit einem Kreis aus Punkten, der jedoch häufig durch die Handarbeit bei der Herstellung verschoben und nicht vollständig geschlagen ist.
Ein Solidus enthält gewöhnlich keinen Nennwert. Es war üblich, die Münzen abzuwiegen. Einer der Gründe liegt sicherlich in den kursierenden Fälschungen. Ein anderer in der Unsitte, den Rand abzufeilen und den Goldstaub zu unterschlagen. Erst ab dem 8. Jahrhundert findet sich eine Angabe des Nennwertes, ist aber nicht zwingend. Die Datierung erfolgt zumeist anhand des dargestellten Herrschers. Die ausgebende Münze ist geografisch nur schwer zu bestimmen, da Goldmünzen an den Kaiserhof gebunden waren, der sich häufig in Bewegung befand. Eine weitere Angewohnheit im byzantinischen Währungsstil bestand darin, eingenommene Münzen zur Vermeidung ihres Gewichts- und damit auch Wertverlusts umgehend wieder einzuschmelzen, um sie dann mit einem anderen Motiv erneut in Umlauf zu bringen.
Nachprägungen des Solidus erfolgten bereits zu Zeiten Byzanz. Da der Solidus nur innerhalb des Byzantinischen Reiches genutzt werden und offiziell nicht ausgeführt werden durfte, gingen andere Staaten dazu über, ihn ebenfalls zu produzieren. Die meisten antiken Kopien erreichen nicht den Wert des byzantinischen Solidus, da sie einen höheren Silberanteil haben und alleine vom Materialwert her niedriger anzusetzen sind. Für diese Exemplare ist die Bezeichnung Nachahmung eher angebracht und sie finden sich häufig bei keltischen Münzen. Während sich im Mittelalter der Gebrauch von Goldmünzen zugunsten der Münzen auf Silberstandard verlor, ging der Name dieser langlebigen, stabilen Währung allerdings in vielen anderen Währungen mit ein. Der französische Sou lässt sich nur mit wenig Ableitungen darauf zurückführen und ebenso der Schilling.
Moderne Nachprägungen bestehen zumeist aus Silber und sind lediglich vergoldet. Sie dienen alleine zur Vervollständigung von Sammlungen und für Sammler, denen die Anschaffung eines echten Solidus zu kostspielig ist. Gelegentlich sind echte antike Solidi auch in Schmuckstücken zu finden.