Für einen Trader kann eine schnelle und frühzeitige Erkennung der verschiedenen Chartmuster sehr nützlich sein. Konsolidierungsformationen oder Fortsetzungsformationen haben ein gutes Chance-/Risikoverhältnis. Zu den bekanntesten Chartmustern gehören hierbei Flaggen, Wimpel, Keile, fallende und steigende Dreiecke. Durch die Chartmuster werden Einstiegspunkte identifizieren und das Risiko lässt sich auf diese Art steuern und minimieren. Klever angewandt versprechen Flaggen und Wimpel eine hohe Gewinnwahrscheinlichkeit.
Grundsätzlich kommen Chartmuster in Form von Flaggen und Wimpeln mehr oder minder häufig in allen Aktien, Devisen oder Futures vor, unabhängig vom Betrachtungszeitraum wie Minuten-, Stunden-, Tagescharts oder länger. Entscheidend ist, dass man sowohl für Ein- als auch für den Ausstieg den gleichen Zeitraum verwendet. Flaggen erkennt man als nach oben oder nach unten gerichtetes Parallelogramm, je nachdem von wo der Kurs davor kommt. Bei einem vorherigen Anstieg des Kurses bilden sich nach unten gerichtete Flaggen und umgekehrt. Diese entstehen nach einem stärkeren Kursanstieg und der darauf folgenden Gewinnmitnahmen. Diese Konsolidierungsphase geht oft bis zur Unterstützungslinie. Gleichzeitig ist eine Beruhigung im Umsatz zu beobachten. Die Flagge bildet hierbei einen Tunnel, der sich aus der Unterstützung- und Widerstandslinie zusammensetzt. Innerhalb dieses Tunnels handeln oft Vieltrader und Profis die mit günstigen Brokerkonditionen schon bei einen kleinen Kursbewegung Gewinn machen. Die gängige um empfehlenswerte Handlungsweise ist der Ausbruch aus der Konsolidierung bzw. Anstieg über die Widerstandslinie die dann zur Unterstützungslinie wird.
Als eine noch interessantere Konsolidierungsformation sind Wimpel, Keile oder Wedges. Diese Fortsetzungsmuster haben die Form eines symmetrischen Dreiecks. Der spitze Winkel kann aufsteigend, absteigend oder seitwärts gerichtet sein. Dreiecke bilden Chartmuster, diese können als aufsteigende und abfallende Dreiecke wahrgenommen werden. Bei dem aufsteigenden Dreieck handelt es sich um ein Chartmuster, welches ansteigt und sich normalerweise durch einen Aufwärtstrend formt. Ein aufsteigendes Dreieck besteht aus mindestens zwei Hochpunkten, die an der Widerstandslinie scheitern, sodass mehrere Tiefs die höher liegen sich dieser Linie nähern. An diesen wird erkannt, dass die Käufer immer stärker werden. Der Preis des Widerstandslinie wird irgendwann überwunden und bricht nach oben aus. Ist der Widerstand zu stark, so kann es ebenso abwärts gehen und so ergibt sich ein absteigendes Dreieck in diesem Fall gelten die gleichen Regeln in umgekehrter Form. Fachleute sprechen hier auch von einer bullischen oder einen bärischen Wimpel-Formation. Ein weiteres Chartmuster bildet das symmetrische Dreieck, bei dieser Form ist der Ausbruch in beide Richtungen möglich, aber im Vorfeld nicht vorhersehbar, da die Käufer- und Verkäuferseiten gleich stark sind. Anders noch als bei Flaggen verläuft die Konsolidierung mit abnehmender Volatilität sowohl im Kurs als auch im Umsatz. Einen Ausbruch kann man bei Wimpelformationen noch schneller erkennen da sich Widerstands- und Unterstützungslinie kontinuierlich nähern bis sie sich in der Spitze treffen und ein Ausbruch innerhalb dieser abschätzbaren Zeit stattfinden muss.
In vielen Fällen ist hierbei mit einem Anstieg des Kurses, um den Wert der Distanz zu rechnen, der bei der Bildung des Chartmusters zwischen Widerstands- und Unterstützungslinie zurückgelegt wurde. Dieses ist das Kursziel und kann als „Take Profit“ gesetzt werden. Noch wichtiger ist bei der Wimpelformation dass bei zunehmender Vollendung sich der prozentuale Stoppkurs immer weiter verringert und beim Bruch der Formation die Verluste minimiert werden können. Die Richtung in die gehandelt werden sollte, gibt der vorhergehende Kursverlauf an.
Wie Zuverlässig sind Konsolidierungsformation einzuschätzen? Flaggen und vor allem Wimpel sind als Trendfolgeformationen als sehr zuverlässig einzuschätzen. Um das Risiko noch weiter zu minimieren, sollte man die Trendfolgeformationen immer auch in Zusammenhang mit der Trendrichtung der Benchmark oder dem Branchenindex des Wertes sehen, der gehandelt werden soll. So ist zum Beispiel in einem fallenden Markt die Wahrscheinlichkeit eines Fehlausbruchs in einer bullischen Wimpel-Formation höher, als in einem steigenden Markt. Beim Traden in Goldminen-Aktien sollte auch immer der Goldpreis, die Nasdaq und der Dow Jones beobachtet werden.
Wie kann man die Formationen handeln? Während der Konsolidierung kann man sich in der Nähe der Unterstützungslinie positionieren und an der Widerstandslinie die Position schließen. Vielversprechender ist die Positionierung beim Ausbruch. Bei diesen Ausbrüchen ist an den folgenden drei Tagen (im Tageschart) mit einer starken Kursbewegung zu rechnen. Auf keinen Fall sollte man sich im Laufe der Bewegung positionieren. Die Volatilität steigt und das Chance-/Risikoverhältnis (CRV) wendet sich zum Ungunsten des Traders.
Wie erkennt man Wimpelformationen frühzeitig? Als erstes muss sich ein Trend mit einer starken Kursbewegung ergeben haben. Diese Kursbewegung wird von hohen Umsätzen begleitet. Konsolidierungsformationen können einige Tage andauen oder über vielen Monaten gehen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass umso länger die Konsolidierung desto stärker der darauffolgende Ausbruch. Meist konsolidiert der Wert bis zu der Unterstützungslinie im Aufwärtstrend oder der Widerstandslinie im Abwärtstrend. Dieser Trend kann mit einer Linie eingezeichnet werden, nicht selten ist das der Gleitende Durchschnitt der letzten 20 Tage GD20 oder der GD38.
Welche Fallen konnte es geben und worauf sollte man achten? Immer wieder ist zu beobachten, dass es aus Wimpelformationen gerade in der engen Spitze des Dreiecks erst einen Ausbruch in die „falsche Richtung“ gibt, um dann im Laufe des Tages beim Tageschart sich für die vorherrschende Trendrichtung zu bewegen. Ein weiterer Situation umschreibt einen Fehlausbruch der Wimpelformation. Dabei wird ein Ausbruch generiert, dem Markt fehlt aber die Kraft am Beispiel einer bullischen Wimpel-Formation weiterzulaufen und der Kurs fällt in das Konsolidierungsdreieck zurück. In beiden Situationen sollte man peinlichst auf den Stopp-Kurs achten und das Chance-/Risikoverhältnis nie außer Acht lassen.