Die Ursprünge des Handels beruhen auf reinen Tauschgeschäften in Naturalien. Waren wurden wiederum gegen Waren getauscht. Die Schwierigkeiten dieses Naturaltausches liegen auf der Hand: Wie viele Fische kann ein Sack Getreide Wert sein? Mit der Weiterentwicklung der Kulturen und des Handels bildete sich zwangsläufig ein anderes System, in dem Waren gegen Währungen gerechnet wurden. Edelmetalle wurden bevorzugt, die ersten wertvollen Tauschmittel bestanden zumeist aus Silber oder Silberlegierungen. Elektrum (drei Viertel Gold und ein Viertel Silber) war ebenfalls als höherwertige Legierung beliebt, da es aus einer natürlich vorkommenden Mischung von Gold und Silber besteht.
Die erste Goldmünze wird dem letzten lydischen König Kroisos zugeschrieben und ihr Aufkommen auf das 6. Jahrhundert vor Christus datiert. Das lydische Reich lag in der heutigen Türkei und war zur damaligen Zeit durch seine zahlreichen Handelsbeziehungen und Goldvorkommen ein wohlhabendes Königreich. Zu dieser Zeit hat man die Münzen noch geschlagen, erst später, wo die Arbeiten filigraner wurden, wurde der Begriff Prägung eingeführt. Bereits zuvor wurde zwar mit Gold- und Silberstücken bezahlt, es war aber mangels eines einheitlichen Systems erforderlich, jedes Stück einzeln auszuwiegen. Kroisos hingegen schuf mit den geschlagenen Münzen, die ein vorgeschriebenes Gewicht aufweisen mussten, das erste wirkliche Währungssystem. Die Goldmünzen, die in seinem Namen zunächst nur auf der Vorderseite mit seinem Herrscherwappen aus den einander zugewandten Köpfen eines Löwen und eines Stiers geschlagenen wurden, waren Goldstater. Die schwerere und damit wertvollere Münze wog 10,6 g, die leichtere 8,1 g.
Als fast ebenso alt gilt der Daricus oder auch Dareikos, die Goldmünze des persischen Königs Dareios I., der von 586 bis 522 vor Christus lebte. Wie der lydische Goldstater ist die eigentliche Prägung nur einseitig. Der Eindruck auf der Rückseite ist auf das Metallstück zurückzuführen, auf das der bohnenförmige Goldklumpen gelegt wurde, um ihn zu schlagen. Eine weitere Bedeutung hat dieser rückseitige Eindruck nicht. Das Gewicht des Daricus liegt bei gewöhnlich 8,4 g. Die Vorderseite zeigt den knieenden König als Bogenschützen. Der Daricus war lange Zeit das bestimmende Zahlungsmittel, bis er zweihundert Jahre später nach und nach durch den nach dem Mazedonenkönig Philipp II. benannten Philippeios abgelöst wurde.
Zur Zeit des Römischen Reiches etwa ab dem 1. Jahrhundert vor Christus kam der Aureus auf und wurde im Laufe der nächsten Jahrzehnte zum festen Bestandteil des römischen Währungssystems. Mit rund 8,19 g und einem hohen Feingehalt entsprach der Aureus fast genau dem leichteren Goldstater des Kroisos. Der Aureus war die hochwertigste Münze des Römischen Reiches bis zur Einführung des Solidus unter Kaiser Konstantin Anfang des 4. Jahrhunderts nach Christus. Er war bereits beidseitig geprägt, hatte jedoch noch keinen geriffelten Rand, sodass er unter dem typischen Gewichtsverlust durch heimliches Abfeilen der Ränder zu leiden hatte. Geprägt wurden die Aurei mit Götterbildern und unterschiedlichen Motiven je nach zeitlicher Besonderheit. Dennoch ist es nicht immer leicht, einen frühen Aureus zu datieren, da kaum aussagekräftige Zeichen eingeprägt wurden.
Die lydischen Goldstater und der Daricus weisen eher wenige Unterschiede auf. Durch die noch einseitige Prägung und die unregelmäßige Form zeigen sie sehr eindrucksvoll die Anfänge der Goldmünzen auf. Der größte Unterschied liegt wohl in ihrer Bedeutung innerhalb eines Währungssystems, bei dem der ältere lydische Goldstater dem Daricus doch überlegen ist. Sehr viel feiner in seiner Prägung ist der Aureus, der allerdings auch die jüngste der drei Goldmünzen ist. Besonders die doppelte Prägung und die wechselnden Motvie heben ihn im Vergleich zu den beiden anderen hervor.
Wer Interesse an diesen frühen Goldmünzen hat, findet in den Münzsammlungen der großen Museen zumeist noch sehr gut erhaltene Exemplare vor. Das Münzkabinett der staatlichen Museen zu Berlin verfügt über eine der größten Sammlungen der Welt und stellt im Bode-Museum aus. Die antiken Goldmünzen werden auch immer wieder auf Auktionen angeboten und erzielen dabei je nach Seltenheit hohe Preise.