Nie wieder Dieselpreise von über 1 Euro pro Liter. Wer aktuell der Meinung ist, dass der Rohölpreis (WTI aktuell bei 32,7 USD) sein Tief erreicht hat und als Großabnehmer einen Wettbewerbsnachteil bei höheren Kraftstoffpreisen hat, dem kann geholfen werden.
In den Jahren 2010 bis 2014 pendelte der Rohölpreis WTI zwischen 80 und 110 USD pro Barrel. In der Finanzkrise davor hatten wir noch einen Ölpreis von 40-50 USD, diese Tatsache hat Luftfahrt-, Transport-, Busunternehmen und andere Konsumenten der Ölindustrie stöhnen lassen. Eine langfristige und vernünftige Kalkulation ist bei solchen Schwankungen fast unmöglich. Nicht selten sind die Kraftstoffkosten 20 bis 30% der Gesamtkosten.
Für eine langfristige Kalkulationsgrundlage oder eventuelle Wettbewerbsvorteile gegenüber Mitbewerbern besteht die Möglichkeit sich einen festen Rohölpreis über mehrere Jahre zu sichern. Zu diesen Zweck gibt es drei Hedging-Strategien oder Hedging-Modelle.
Die drei Hedging-Modelle
Futures, Swaps und Optionen sind gängige Absicherungswerkzeuge um sich heute eine festen Preis für Rohöl in der Zukunft zu sichern. Mit diesen drei Produkten kann man sich gegen einen steigenden Rohölpreis absichern, profitiert aber auch nicht mehr von einem weiter fallenden Preis.
Mit dem Kauf eines Rohölfutures, Beispiel CL Dezember 2016 (CLZ6) sichert man sich den Preis für 1.000 Barrel Rohöl oder umgerechnet 159.000 Liter Rohöl. Swaps und Call-Optionen funktionieren ähnlich. Steigt der Ölpreis über den Basispreis bezahlt die Differenz der Kontrahent oder die Bank. Fällt der Preis unter dem vereinbarten Festpreis macht der Kontrahent oder die Bank einen Gewinn in Höhe der Differenz. Sowohl Futures als auch Swaps und Optionen gibt es für die verschiedensten Rohstoffe wie Rohöl, Gas, Gold, Silber, Kaffee, Kakao bis hin zu Orangensaft, Währungen und Zinsen.
Diese Absicherungsmodelle können ohne eine Bank oder Broker leider nicht gemacht werden. Auch benötigt man viel Fachwissen um keine Fehler zu machen. Leider haben auch nur wenige Banken entsprechend fachkundiges Personal und nicht jedes Unternehmen hat Geschäftsbeziehungen zu Banken in Frankfurt, London oder New York. Eine Alternative könnte die Geschäftsbeziehung zu einer Mineralölhandelsgesellschaft sein. Einige Mineralölhandelsgesellschaften bieten ihren Kunden langfristige Lieferverträge, zu festen Preisen die sich ihrerseits an den Finanzmärkten gegen steigende Preise absichern, an.