Fossile Treibstoffe, gemeint ist damit sowohl Erdöl als auch Erdgas, sind aus biologischen Abbauprozessen im Erdinnern entstanden. Diese Theorie wurde von dem russischen Geowissenschaftler Mikhail Lomonossov schon 1757 aufgestellt und seither wenig revidiert.
Dieser Abbauprozess soll vor Jahrmillionen tierische und pflanzliche Überreste sowohl in terrestrischen als auch maritimen Gefilden in langkettige Kohlenwasserstoffe aufgespaltet haben. Neben Kohlenstoff (83-87%) findet man Wasserstoff (10-14%), Stickstoff (0,1-2%), Sauerstoff (0,1-1,5%), Schwefel (0,5-6%), Spuren von Metallen und Methan.
Erdöl und Erdgas sind meistens in den gleichen Lagerstätten zu finden, da das Gas, entstanden durch die Verweseungsvorgänge, über dem Öl in den Sedimentgesteinen eingeschlossen wurde. Bis in die 20er Jahre in den USA und bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts in Europa wurde Erdgas bei der Erdölgewinnung abgefackelt. Somit ist der wirtschaftliche Nutzen von Erdgas erst viel später entstanden.
Weitere russische Wissenschaftler wie Mendeleev 1877, Sokoloff 1889 und Verdansky 1933 versuchten gemäß ihres damaligen Wissensstandes alternative Theorien, wodurch Erdöl durch abiotische Bildung entstanden sei, zu vertreten. Sie waren der Auffassung, dass in den Tiefen, wo Erdölvorkommen gefunden wurden, mangels ausreichender Verfügbarkeit von Sauerstoff sich nur Kohlenstoff bilden kann. Das Kohlendioxid, das zur vollständigen Verwesung organischen Materiales notwendig ist, sei in diesen Erdschichten nicht verfügbar. Bei der Synthetisierung von Treibstoffen in den Raffinerien weiß man, dass Erdgas eine Vorstufe von Erdöl ist. Bedingt durch die Drücke und Temperaturen im Erdinnern würde eben auch das Methan entstehen, das beim Austritt an die Erdoberfläche je nach Außentemperatur kristallisieren kann (bei unter +7°C).
Interessant ist auch zu verfolgen, dass die Hauptförderfelder des Erdöles oberhalb von Suturen (Nahtstellen) tektonischer Platten des Erdmantels zu finden sind. Diese Erdkrusten sind durch ihre hohe Porosität bekannt. Die wichtigsten Förderzentren, auch Elefantenölfelder genannt, sind an der Euro – Arabischen Platte (Arabische Halbinsel, Iran, Irak), der Nordamerikanischen Platte (Kanada, Wyoming, Texas, Oklahoma, Louisiana u.a. in Nordamerika), der Südamerikanischen Platte (Mexiko, Venezuela, Brasilien, Argentinien) und der Eurasischen Platte (Russische Föderation, China, Malaysia, Vietnam) bekannt.
USA, China und Venezuela sind somit schon seit den 1950er, Arabien, Iran und Irak seit den 1970er Jahren die Hauptlieferanten. Die Russische Föderation kam erst nach dem Ende des Kalten Krieges 1992 als Großlieferant dazu.
Nachdem der ehemalige russische Staatenbund – UDSSR – nach 1990 nun auch von westlichen Wissenschaftlern bereist wurden und somit alle effektiven Bodenschätze katalogisiert und kartiert werden konnten, wurde erstmals realisiert, wie immens dort unter anderem die Erdöl- und Erdgasvorkommen sind. Eines dieser fast unerschöpflichen Erdölvorkommen, ist das im Wolga-Ural-Becken in Tatarsien gelegene Elefantenölfeld Romashkino. Mit einer Fläche von über 4.200 km² galt es lange Zeit als eines der 10 größten Ölfelder weltweit. Entdeckt 1943, aber erst ab 1949 von dem russische Ölkonzern Tatneft mit der einer Tagesförderung von durchschnittlich 250.000 Barrel ausgebeutet, wurde bis 1970 ununterbrochen die gigantische Menge von über 15 Milliarden Barrels gefördert. Nachdem die Produktion in den siebziger Jahren drastisch eingebrochen war, haben russische Geowissenschaftler weitere Nachforschungen betrieben. Unter der Leitung des bekannten Geophysikers und Vertreters der abiotischen Öltheorie, Professor Kutcherov, hat es sich bestätigt, dass sich diese Ölquelle wieder füllte. Hiermit war seine Theorie des anorganischen Ölnachflußes aus noch tieferen Erdschichten bewiesen. Es konnten darauf hin weitere Ressourcen von 16-17 Milliarden Barrel Erdöl berechnet werden. Bezeichnend ist, dass bei der geochemischen Untersuchung festgestellt wurde, dass es sich um ein anderes Öl mit anderer Konsistenz handelt. Neben einem höheren Schwefelgehalt wurden auch Biomarker von fossilen Molekülen entdeckt. Diese organischen Spurenelemente können aber auch über Bakterien ins Öl gelangt sein, die überall und in allen Erdschichten vorhanden sind.
Als der einstige Staatsbetrieb Tatneft 1994 teilprivatisiert wurde, konnte die Erdölförderung im Romashkino-Becken wieder aufgenommen werden. Mit einem Anteil von über 60% seiner Gesamtförderung ist für Tatneft die Rentabilität im Romashkino äußerst lukrativ.