Zu Beginn der 1980er Jahre stürzte die Weltwirtschaft in eine herbe Krise, die auch Südamerika erreichte. Im Jahr 1982 erklärte Mexico seine Zahlungsunfähigkeit, auch Argentinien wies einen sehr hohen Schuldenstand aus. Diese Schulden wurden bereits in den 1970er Jahren angehäuft. In diesen Jahren konnten Öl-exportierende Länder hohe Gewinne generieren, die sie als Kredite an Not leidende Länder ausgeben konnten. Diese Gelder sollten als Investitionen dienen und später, nach erfolgtem Wirtschaftswachstum, zurückgezahlt werden. Allerdings verabschiedeten die USA bereits 1979 ein Programm zur Bekämpfung der Inflation. Daraufhin stiegen die Zinsen enorm, was die variabel verzinslichen Kredite an Argentinien stark beeinflusste. Die Verschuldung in Argentinien stieg in der Folge auf bis zu 117 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.
Die Folge der Kreditisolation
Durch die hohen Kreditzinsen war es zudem kaum möglich, weitere Kredite aufzunehmen. Hierdurch blieben allerdings auch weitere Investitionen aus, so dass das Land auf der jetzigen Entwicklung stehen bleiben musste. Um die Schulden zu reduzieren, beschloss die argentinische Regierung, die Importe zu reduzieren, was jedoch den Lebensstandard der Menschen deutlich einschränkte. In der Folge stieg allerdings die Inflation deutlich an. Ende der 1980er Jahre betrug sie bereits 340 Prozent und belastete die Wirtschaft und die Bevölkerung hierdurch zusätzlich. Die vorhandenen ökonomischen Probleme wie ein überbewerteter Wechselkurs, ein labiles Finanzsystem und eine zu lockere Finanzpolitik hatten kaum die Chance, regulierend zu wirken oder das System zu stabilisieren. Argentinien wurde von dieser Entwicklung besonders betroffen. Dennoch war es dem Land im Jahr 1988 noch möglich, ein relativ hohes Pro-Kopf-Einkommen zu realisieren.
Die Inflation und deren Behebung
Die Inflation belastete Argentinien ebenso schwer wie die übrigen Länder Südamerikas, denn auch Brasilien und Mexico waren hiervon betroffen. Allerdings gelang es dem Staat Argentinien, durch die Etablierung der Demokratie sowie dem Plan Austral, die Inflation zu stabilisieren und damit auch die Preise unter Kontrolle zu bekommen. Unter dem Plan Austral verstand man die Umwandlung der Währung in den argentinischen Austral, der in den Jahren 1985 bis Ende 1991 als Zahlungsmittel genutzt wurde. Der frühere Peso Argentino wurde durch ihn im Verhältnis 1:1000 ersetzt. Erst im Januar 1992 wurde dann der neue argentische Peso gedruckt und ausgegeben. Mit ihm konnte die Inflation vorerst gestoppt werden. In der Folge verteuerten sich allerdings Produkte aus Argentinien, so dass das Land kaum eigene Exporte durchführen konnte. Hieraus folgte schließlich erneut eine negative Außenhandelsbilanz und hohe Staatsschulden, die in den Jahren 1998 – 2002 erneut zu einer großen Wirtschaftskrise in Argentinien geführt haben.